Am Athe sagt man: Tschüs und bis bald!
Jedes Jahr kommen viele neue Lehrer, Schüler und andere Mitarbeiter an das Athenaeum. Doch irgendwann wird es auch Zeit, Abschied zu nehmen. Frau Sensenschmidt, Frau Hintzepter und Frau Elss haben uns vor den Ferien verlassen. Während Frau Elss in den Ruhestand ging, haben Frau Hintzpeter und Frau Sensenschmidt die Schulen gewechselt. Diese beiden haben uns zum Abschied noch ein paar Fragen beantwortet, sodass sie ihre Zeit am Athe nochmal Revue passieren lassen. Wir bedanken uns für ihre Zeit am Athe und wünschen ihnen viel Glück auf ihren weiteren Wegen!
Frau Sensenschmidt
Jugendreporter: Frau Sensenschmidt, wie sind Sie damals zum Athe gekommen?
„Ich habe in Nordrhein-Westfalen mein Referendariat gemacht, wollte aber in den Norden zurück und habe mich dann an verschiedenen Schulen beworben. Bei den Vorstellungsgesprächen habe ich einige Erfahrungen gesammelt und Schulen kennengelernt. Was für mich dann den Ausschlag gegeben hat und warum ich mich für das Athe entschieden habe, war, dass man mir auf Augenhöhe begegnet ist und ich mich gleich willkommen gefühlt habe.“
Wie war Ihr erster Eindruck vom Athe?
„Das Erste, was ich gesehen habe, war das Gebäude, das an sich schon imposant ist. Nach dem Vorstellungsgespräch hat mich der damalige stellvertretende Schulleiter Herr Offermann durch die Schule geführt und bereits einigen Kolleg:innen vorgestellt. Das freundliche, zugewandte Miteinander und die Offenheit des Kollegiums haben mich beeindruckt.“
Was hat Ihnen in ihrer Zeit hier am meisten gefallen?
„Vor allem die menschliche Komponente, es ist ein großartiges Kollegium und auch mit den Schüler:innen und Eltern war es (fast) immer ein nettes Miteinander.“
Was nehmen Sie aus ihrer Zeit hier mit?
„Einiges, die Zeit hat mich geprägt. Ich habe viel von anderen Kolleg:Innen, aber auch den Schüler:innen gelernt. Am schönsten sind aber die Freundschaften, die entstanden sind.“
Was ist Ihr Lieblingsort am Athe?
„ ‚Mein‘ Tisch im Lehrerzimmer, dass liegt aber mehr an den Menschen als an dem Ort selbst, der nicht besonders einladend ist.“
Gab es ein besonderes Ereignis am Athe, das Ihnen in Erinnerung geblieben ist und wovon Sie erzählen möchten?
„Da sind einige vorhanden, beruflich ist mir eines besonders wichtig: Während des Homeschoolings, in einer der ersten Konferenzen, hatte eine Schülerin ihr Haustier auf dem Schoß. Ich habe jede Stunde mit einem Warm Up begonnen, als sie an der Reihe war, hat sie ihr Tier vorgestellt. Ich habe dann nur gesehen, wie andere Schüler:innen aufgesprungen sind und weggerannt sind. Kurze Zeit später hielten sie ihre Tiere in die Kamera. Wir haben dann wenig ‚echten‘ Unterricht gemacht, trotzdem war diese Stunde für uns alle wichtig. Im Alltagsgeschäft vergessen wir manchmal Raum für diese Momente zu lassen, da wir so beschäftigt sind, mit dem „Stoff“ durchzukommen und zu viel Zeit von Formalitäten und Bürokratie ‚gefressen‘ wird. Daher versuche ich mich an diesen Moment zu erinnern und entspannt(er) zu bleiben, wenn vom eigentlichen Unterrichtsthema mal abgewichen wird.“
Gibt es auch etwas am Schulleben, das Sie auf keinen Fall vermissen werden?
„Nein.“
Was werden sie an Ihrem letzten Tag am Athe unternehmen?
„Am vorletzten Tag ist die offizielle Verabschiedung, am letzten Tag geht es dann eher darum, die formellen Dinge wie die Rückgabe der Schlüssel etc. zu regeln. Ich werde aber definitiv noch einmal durch das Gebäude gehen und dann noch ein bisschen mit meinen Lieblingskolleg:innen zusammensitzen.“
Was für Pläne haben Sie für die Zukunft? Sprich: Hobbys oder gar einen neuen Beruf…?
„Ich ziehe ‚nur‘ um, bleibe meinem Beruf also treu. Etwas Anderes zu machen, trotz der mehr werdenden Belastungen, kann ich mir auch einfach nicht vorstellen. Ich möchte weiterhin Spaß an meinem Beruf haben und meine Freizeit mit den mir wichtigen Menschen genießen.“
Ist Ihnen ein Schüler in besonderer Erinnerung geblieben?
„Da gibt es einige, ich möchte aber niemanden besonders hervorheben.“
Und gibt es eine Klasse, die Sie nie vergessen werden?
„Auch da gibt es mehrere, die erste eigene Klasse, der erste Tutoratskurs… Stellvertretend für alle, würde ich aber meine Bilikurse nennen. Denn mit diesen Schüler:innen hatte ich die Chance, eine ganz andere Beziehung aufzubauen. Viele hatte ich schon in der Unterstufe in Englisch und habe sie dann in der Mittelstufe im Bili-Unterricht und manchmal sogar noch in der Oberstufe unterrichtet. Mehrere Jahre am Stück Schüler:innen begleiten zu dürfen, habe ich als Privileg gesehen. Zu sehen, wie die kleinen Menschlein aus Klasse 5 zu ganz eigenen Persönlichkeiten herangewachsen sind, war toll. Ein konkretes Beispiel ist mein jetziger Bilikurs in 9. Ich finde es beeindruckend, wie diese Schüler:innen ihren Weg gehen, wie freundlich und hilfsbereit sind, aber auch wie klar und konsequent sie für ihre Werte und ihre Ideen einstehen. Es kann kontrovers diskutiert werden, aber auf Augenhöhe, und man akzeptiert die Sichtweise des anderen, auch wenn man nicht miteinander übereinstimmt. So wünsche ich mir das eine (Schul-)Gemeinschaft funktioniert.“
Gibt es etwas, das sie schon immer mal sagen wollten – und nie die Chance dazu bekommen haben?
„Danke für alles und so long!“
Frau Hintzpeter
Jugendreporter: Frau Hintzpeter, wie sind Sie damals zum Athe gekommen?
„Damals hat es meinen Mann beruflich in die Nähe von Stade verschlagen und zeitgleich war glücklicherweise genau meine Fächerkombination am Atheneaum ausgeschrieben. Meine Bewerbungschancen standen eigentlich nicht gut. Ich hatte zwar einen sehr guten Abschluss, aber mein zweiter Sohn war gerade geboren und ich konnte nur in Teilzeit und ein halbes Jahr später anfangen. Aber ich hatte großes Glück, ich wurde trotzdem genommen.“
Wie war Ihr erster Eindruck vom Athe?
„Tatsächlich musste ich als allererstes an Hogwarts von Harry Potter denken mit der großen Hoffnung, dass sich die Treppen nicht bewegen. Von der Innenausstattung war ich dann eher ernüchtert. Kronleuchter und Marmor habe ich bis heute nicht gefunden. Vom neuen E-Bau war ich dann aber begeistert. Die KollegInnen waren mir alle von Anfang an sympathisch und aufgeschlossen gegenüber. Ich habe mich gleich wohlgefühlt. Und so eine tolle Mensa gibt es auch nicht alle Tage.“
Was hat Ihnen in ihrer Zeit hier am meisten gefallen und was nehmen Sie aus ihrer Zeit hier mit?
„Allgemein die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bringt mir viel Spaß. Am meisten mochte ich immer das Unterrichten. Auch Exkursionen sind für mich ein wichtiger Bestandteil von Unterricht. Außerdem lernt man gerade bei außerschulischen Veranstaltungen die SchülerInnen noch mal von einer anderen Seite kennen. Das war für mich immer wichtig. Toll fand ich auch immer, wenn ich eine Klasse in beiden Fächern hatte. Auch dann hatte man nochmal ein anderes Bild von dem/der SchülerIn.“
Was ist Ihr Lieblingsort am Athe?
„Ein Lieblingsort ist definitiv die Mensa. Ich finde das Essen großartig und das Engagement von den Ehrenamtlichen toll. Außerdem hat man da immer Zeit, sich mal in Ruhe mit den KollegInnen zu unterhalten.“
Was werden sie an Ihrem letzten Tag am Athe unternehmen?
„Am letzten Tag am Athe werde ich einen Yoga/Meditationsworkshop im Zuge des Athe Sommer Seminars geben und danach werden Frau Elss, Frau Sensenschmidt und ich verabschiedet. Danach freue ich mich dann auf meine Familie und auf die Sommerferien… Meine Söhne haben schon festgelegt, dass wir dann einen großen Eisbecher essen gehen.“
Was für Pläne haben Sie für die Zukunft? Sprich: Hobbys oder gar einen neuen Beruf…?
„Wir ziehen ins Wendland (östliche Niedersachsen) und ich habe eine neue Stelle am Gymnasium in Dannenberg. Ich freue mich viel Zeit mit meinen vier Kindern in der Natur zu verbringen und neue Gemeindeprojekte mit Flüchtlingen, Frauen und Kindern anzustoßen. Da wir einen großen Garten haben, ist auch hoffentlich viel Platz für Schafe, Alpakas und Hühner. Auch das Thema Selbstversorgung werde ich mit meinen vielen Hochbeeten und einigen anderen Ideen noch intensiver verfolgen.“
Ist Ihnen ein Schüler in besonderer Erinnerung geblieben?
„Ja, es gibt immer mal wieder SchülerInnen, an die ich öfter mal denke und mich frage, wie es denen wohl gerade geht oder was die jetzt wohl gerade machen. Manchmal fangen die Namen an zu verschwimmen, aber die Gesichter von vielen bleiben. Das sind natürlich vor allem SchülerInnen, mit den man einen intensiveren Kontakt hatte, mit denen man sich besonders gut verstanden hat, die sich einem anvertraut haben oder mit denen man Konflikte lösen musste.“
Und gibt es eine Klasse, die Sie nie vergessen werden?
„Ja, vor allem mein letzter Erdkundekurs wird mir sehr in Erinnerung bleiben. Es waren einfach durchweg tolle Persönlichkeiten und ich freue mich, dass ich sie zwei Jahre begleiten durfte.“
Gibt es etwas, das sie schon immer mal sagen wollten – und nie die Chance dazu bekommen haben?
„Ja, ich möchte mich bei allen bedanken für eine wirklich schöne Zeit. Es fällt mir nicht leicht zu gehen und ich werde mich immer wieder gerne ans Athenaeum erinnern.“
von Julius Birkholz