Am Athe sagt man „Tschüs“!
Jedes Jahr kommen viele neue Lehrer, Schüler und andere Mitarbeiter an das Athenaeum. Doch irgendwann wird es auch Zeit, Abschied zu nehmen. Nun ist es wieder mal so weit. Am Ende des Schuljahres wird die Geschichts- und Französischlehrerin Frau von Plato das Athe verlassen. Wir haben sie deswegen gebeten, auf die folgenden Fragen zu antworten, sodass sie ihre Zeit am Athe noch einmal Revue passieren lassen und euch einen Einblick in ihre Zeit an dieser Schule geben kann. Wir bedanken uns für ihre Zeit hier und wünschen ihr alles Gute auf ihrem weiteren Weg.
Jugendreporter: Wie sind Sie damals zum Athe gekommen?
Frau von Plato: „Ich habe im Jahr 2006 von Lüdenscheid aus eine Stelle als Lehrerin in Niedersachsen gesucht, weil ich von hier stamme, und zufällig suchte das Athenaeum eine Französischlehrerin. Also zogen meine Familie und ich hierher und sowohl meine Tochter als auch mein Sohn kamen ebenfalls ans Athe. Mein Mann kam erst später, weil er noch im Ausland war.“
Wie war Ihr erster Eindruck vom Athe?
„Eine alte Schule mit damals noch vielen älteren Lehrer*innen, aber ich wurde sehr herzlich aufgenommen.“
Wie sah für sie ein typischer Arbeitstag am Athe aus?
„So früh kommen, dass man kopieren kann, im Lehrerzimmer noch ein bisschen miteinander reden, dann konzentriert unterrichten und möglichst versuchen, dass alle etwas mitnehmen können aus meinen Stunden.“
Was hat Ihnen in ihrer Zeit hier am meisten gefallen?
„Dass ich glaube, dass man als Lehrerin sinnvolle Arbeit leistet und dass viele im Kollegium das auch so sehen.“
Was nehmen Sie aus ihrer Zeit hier mit?
„Ich war gerne Teil des Athenaeums und ich habe selbst durch das Unterrichten viel gelernt, weil es immer neue Themen gab, die ich mir erarbeiten musste.“
Was ist Ihr Lieblingsort am Athe?
„Neben dem Lehrerzimmer der Schulhof, am besten bei schönem Wetter in einer großen Pause.“
Gab es ein besonderes Ereignis am Athe, das Ihnen in Erinnerung geblieben ist und wovon Sie erzählen möchten?
„Meine erste Klasse (9. Jahrgang) hat in einer großen Pause aus allen Tischen eine Riesenpyramide im Klassenraum aufgebaut. Als ich eintrat, habe ich kurz gezögert und dann bin ich hochgeklettert und wir haben gemeinsam alle Tische wieder abgebaut. Diese Situation hat uns zusammengeschweißt. Außerdem haben wir kaum Unterrichtszeit verloren…“
Gibt es auch etwas am Schulleben, das Sie auf keinen Fall vermissen werden?
„Ja, das Korrigieren! Wobei das ja außerhalb des Schullebens zuhause passiert.“
Was werden Sie an Ihrem letzten Tag am Athe unternehmen?
„Ich gehe zur Abi-Entlassung und freue mich, dass wieder ein Jahrgang die Schule beendet hat.“
Was für Pläne haben Sie für die Zukunft? Sprich: Hobbys oder gar einen neuen Beruf…?
„Ich werde in den Landkreis Lüchow-Dannenberg ziehen. Außerdem habe ich vor, ein wenig ehrenamtlich als Deutschlehrerin für Geflüchtete zu arbeiten, und ich habe schon angefangen als Schöffin am Landgericht in Lüneburg. Schließlich möchte ich endlich außerhalb der Ferienzeiten kleinere und manchmal größere Reisen machen. Vor allem freue ich mich darauf, mehr Zeit für meine Familie und meine Freund*innen zu haben.“
Gibt es etwas, das sie schon immer mal sagen wollten – und nie die Chance dazu bekommen haben?
„Nein, denn ich konnte mich immer äußern.
Aber vielleicht doch: Ich habe ein glückliches Berufsleben hinter mir, obwohl (oder weil?) ich in unterschiedlichen Bereichen gearbeitet habe und erst spät meinen Traumberuf gefunden habe: Lehrerin. Also nicht verzweifeln: Manchmal ist Zickzack das bessere Geradeaus.“
Interview: Julius Birkholz