Athe-aktuell: Die Gefahren der KI: Oberstufenschüler gewinnen Preis und Prestige

Was für ein Erfolg für das Athenaeum!
Lino Bollerhey, Ulas Karakus und Lennart Rühle haben den mit 200 Euro und viel Prestige dotierten Preis des n-Reports des NLQ (Niedersächsisches Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung) in der Kategorie Videojournalismus gewonnen. Im Rahmen des Seminarfaches „Fake News und Qualitätsjournalismus“ von Studienrat Benjamin Mathews erstellten die Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrganges im 2. Semester in Gruppen ein Medienprojekt. Von Podcasts über Foto- und Videoreportagen wurden Beiträge produziert, welche mit der einjährigen Fortbildung des n-Reports von Herrn Mathews im Bereich „Medienbildung“ verknüpft wurden. Die besten Beiträge der Schüler aller teilnehmenden Lehrkräfte wurden eingereicht und von einer unabhängigen Jury bewertet. Dass es für die drei Jungs aus der Oberstufe am Ende trotz großer Konkurrenz mit ihrem Videoprojekt mit dem Titel: „Die Gefahren der Künstlichen Intelligenz“ für den ersten Platz reichte, hätten sie sich nicht erträumt. „Uns war durchaus bewusst, dass wir den Zeitgeist mit dem Video treffen würden. Wir haben eine gute Kombination aus Aufklärung und Unterhaltung erschaffen. So rechneten wir zwar mit positivem Feedback, aber durch das große Teilnehmerfeld nicht unbedingt mit dem Sieg“, erklärte Lino Bollerhey ehrlich. Er und seine Partner steckten viel Arbeit in das Projekt, welches Menschen auf der Straße vor die Herausforderung stellte, echte von gefälschten Inhalten zu unterscheiden. Dass die Akquise von Gästen ebenso wie die Post-Production kein Selbstgänger ist, war eine der wertvollen Erfahrungen, welches das Team machte. „Da machte sich schon manchmal Verzweiflung breit“, gab Ulas Karakus zu und Lennart Rühle meinte: „Umso größer war die Freude über den Sieg.“ Das Athe gratuliert ganz herzlich zu diesem großartigen Erfolg!

 

Hier die Laudatio des Jury, stellvertretend gehalten von Prof. Dr. Marcus Bölz (Institutsleiter der Fachhochschule des Mittelstandes in Hannover):

Wie war das schon wieder mit den Fakten? Die prägende Richtung der Philosophie in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts hat uns gelehrt, dass die absolute Wahrheit nicht zu finden ist, dass vieles eine Frage der Perspektive ist, dass es keine Fakten gibt, nur Interpretationen. Die Destruktion richtet sich gegen verkrustete Machtstrukturen und soll zeigen, dass die Welt auch eine andere sein könnte: eine liberalere, eine, in der Gedanken frei sein können, neue Realitäten zu schaffen, fernab von den etablierten Konventionen. So weit französische Philosophen wie Foucault oder Derida, doch dann kam Trump mit dem verbalen Holzhammer und schaffte auf brutale Art seine „Alternativen Fakten“. Trump hat uns ins postfaktische Zeitalter geführt. Was ist real, was ist schein, und können wir das Faktische überhaupt noch akzeptieren, wenn es nicht mehr unserem Weltbild entspricht?

Ein wesentlicher Grund, warum Trump so erfolgreich war, liegt in der Rolle der sozialen Medien und der Macht der Algorithmen. Auf Facebook und Co. grassieren nicht nur viel mehr Fake News als in traditionellen Medien, sie werden auch zielgruppengerecht ausgespielt. Jeder bekommt das, was er will. Die Filterblase führt dazu, dass Trump-Anhänger, Corona-Skeptiker oder auch Linksextreme die Welt im Internet so präsentiert bekommen, wie sie für sie stimmig ist; andere Informationen werden weggefiltert. Die Wahrheit ist, was man wahrhaben will. Und jetzt können Künstliche Intelligenzen noch mehr Realitäten camouflieren. Sehen wir die Unterschiede noch? Drei Gymnasiasten vom Gymnasium Athenaeum haben ganz spielerisch eine Umfrage gestartet, ob wir den Unterschied zwischen einer KI-gefakten Realität und der faktischen Realität noch erkennen. Und haben dies journalistisch sehr kreativ und mit pfiffiger Kommunikabilität in ein Video umgesetzt. So kreativ kann Schuljournalismus sein – und vor allem thematisch so relevant.

Klar ist: Wenn es um die zentrale Errungenschaft der Aufklärung geht, um die Emanzipation des Geistes, um den Sieg der Erkenntnis, dann gibt es kein Nachgeben. Im Gegenteil: Für diese Werte muss gekämpft werden. Schön, wenn dies so spielerisch und so anschaulich umgesetzt wird.

Und hier findet ihr den Siegerbeitrag:
https://www.dropbox.com/scl/fi/on0hobjlvypqgsvx2y8oj/Videoreportage-Lennart-Lino-und-Ulas.mp4?rlkey=6w3wcll53ayzcvrfbc6g6tfn8&dl=0

Alle Infos zum n-Report:
https://n-report.de/

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