Athe-aktuell: Josefine Elisabeth Illgner macht dem Athe alle Ehre
Josefine Elisabeth Illgner erspielte sich im Januar einen ersten Platz beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ – das allein wäre schon Ehre genug, war aber erst der Anfang der Erfolgsserie für die Schülerin aus dem 12. Jahrgang des Athe. Denn anschließend erhielt sie Einladungen für die Qualifikation zu den Auswahl-Ensembles des Landesmusikrates Niedersachsen. Und auch dort brillierte die Geigenspielerin: Die Aufnahmeprüfung für das „Jugendsinfonieorchester“ bestand sie mit Bravour und wurde dort aufgenommen, zusätzlich wurde sie auch noch für das „Landesensemble Neue Musik“ nominiert. Das ist ein toller Erfolg, doch was genau bedeutet das eigentlich?
Was ist „Jugend musiziert“?
„Jugend musiziert“ ist ein Wettbewerb, der dazu dient, musikalische Talente zu finden und zu fördern. Man kann mit einem Instrument oder als Sänger oder Sängerin teilnehmen und von einer Fachjury bewertet werden. Der Musikwettbewerb besteht aus drei Wettbewerbsebenen. Es beginnt immer mit dem Regionalwettbewerb, an dem jeder teilnehmen kann. Dort kann man sich weiterqualifizieren für den Landeswettbewerb. Dort treten dann alle aus dem ganzen Bundesland an. Dort kann man sich dann weiterqualifizieren für den Bundeswettbewerb, wo dann Musiker aus ganz Deutschland spielen. Wenn man dort gewinnt, kann man Förderpreise und Weiteres bekommen. Für viele von den Jugendlichen, die an dem Wettbewerb teilnahmen, war dies der erste Schritt in eine erfolgreiche Musikkarriere. Jedes Jahr ist eine andere Kategorie in der Solowertung dran, dieses Jahr waren es Streichinstrumente. Alle anderen Instrumente, die im jeweiligen Jahr nicht in der Solowertung dran sind, können dann in anderen Kategorien teilnehmen, wie z. B. im Duo oder Ensemble. Bewertet wird man mit Punkten, von denen man maximal 25 erreichen kann. Je nach Punktzahl bekommt man einen Preis zugeordnet. Im Regionalwettbewerb hat man von 23 bis 25 Punkten einen 1. Preis mit Weiterleitung zum Landeswettbewerb, von 20 bis 22 Punkten „nur“ einen 1. Preis, bis 17 Punkte hat man einen 2. Preis usw. Man gewinnt zudem fast in jedem Fall einen Gutschein für einen Musikladen.
Was ist der Landesmusikrat Niedersachsen?
Der Landesmusikrat ist eine Dachorganisation der niedersächsischen Musikkultur. Er repräsentiert 53 Landesverbände, Landesgruppen und Institutionen. Viele Landesjugendensembles, in denen besonders begabte Jugendliche musizieren, werden vom Landesmusikrat Niedersachsen gefördert. Die Ensemble-Mitglieder aus ganz Niedersachsen erarbeiten anspruchsvolle Programme und gehen dann auf Konzerttournee. Zusätzlich gibt es weitere tolle Projekte wie Kooperationen mit der Staatsoper Hannover. Dort können Mitglieder exklusive Einblicke in Generalproben des Orchesters bekommen und sich mit den Mitgliedern unterhalten. Vor der Aufnahme in das Ensemble gibt es ein spezielles Bewerbungsverfahren. Zu den Auswahl-Ensembles des Landesmusikrates gehören unter anderem das Landesjugendblasorchester, der Landesjugendchor, das Landesjugendensemble Neue Musik und das niedersächsische Jugendsinfonieorchester.
Wie kam Josefine zum Titel und wie geht es für sie weiter?
Dieses Jahr fand der Regionalwettbewerb für Jugend musiziert am 23. Januar in Osterholz-Scharmbeck statt. Josefine Elisabeth Illgner war um 12:05 Uhr dran und konnte sich eine halbe Stunde vorher mit ihrer Geige, die sie seit sieben Jahren spielt, einspielen. Sie hat in der 5. Klasse hier am Athenaeum in der Musikklasse angefangen. Da Josefine Elisabeth Illgner Musik studieren will, spielt sie auch noch Klavier als Nebenfach. Aufgrund von Corona waren nur sehr wenige Teilnehmer am Start und der Aufenthalt in der Musikschule war nur kurz möglich. Nach dem Wertungsspiel gab es noch eine Beratung der Jury. Normalerweise findet die Siegerehrung noch am Austragungsort statt, nachdem jeder gespielt hat. Das war dieses Jahr nicht möglich. Niemand wusste dieses Mal, wann die Ergebnisse online gehen würden. Relativ spät am Abend bekam Josefine Elisabeth Illgner einen Anruf von ihrem Geigenlehrer, der das Ergebnis erfahren hatte. Sie war stolz und froh, dass sich die vielen Überstunden gelohnt haben. Bei Jugend musiziert musste sie drei Stücke aus unterschiedlichen Epochen spielen. Sie hat den 1. Satz aus dem 2. Violinkonzert in d-Moll von Wieniawski gespielt, den 1. Satz aus der 7. Fantasie für Violine solo von Telemann und den 1. Satz aus der Solosonate Nr. 2 von Ysaye.
Nachdem sie auch in das „Jugendsinfonieorchester“ Niedersachsen und in das „Landesensemble Neue Musik“ aufgenommen wurde, was eine großartige Leistung ist, sehen ihre Ferien nun etwas anders aus als gewohnt. In den Sommerferien geht es zunächst zwei Wochen nach Wolfenbüttel in die Landesmusikakademie. Dort werden Stücke ausprobiert, geprobt und geübt- „Das werden ganz besondere Tage, da freue ich mich sehr drauf“, sagt Illgner, die auch die Herbstferien schon fest für die nächste Ausbildungsveranstaltung geblockt hat. Wir werden auch weiter informieren, wie es mit ihrer musikalischen Karriere weitergeht.
von Louisa Teichert