Athe-Erfahrungsbericht: Als Journalist bei den Young Leaders

Vom 6. bis 8. Mai fand in Nürnberg der 188. Jugend Presse Kongress der „Young Leaders Organisation“ statt – und ich wurde als einer von 100 weiteren Teenagern deutschlandweit ausgewählt, bei dieser Veranstaltung teilzunehmen. Die Zusage kam eine Woche vorher, inklusive eines deutschlandweiten Bahntickets, welches von der Organisation zur Verfügung gestellt wurde. So konnte ich am Freitag gegen 12 Uhr in Horneburg meine Reise zum „JPG“ antreten. Mit dem Start nach Hamburg-Harburg und von dort weiter nach Nürnberg. Gegen 19 Uhr fand ich mich mit circa 110 weiteren am Journalismus interessierten Jugendlichen in der Altersspanne von 15 bis 20 Jahren im „Seminaris Hotel“ auf dem Vereinsgelände das 1. FC Nürnberg ein. Nach der Anmeldung und dem Check In konnten wir im hoteleigenen Restaurant zu Abend essen, natürlich alles unter Coronaauflagen. Später gab es dann das sogenannte „get together“, bei welchem man sich kennlernte und Gemeinschaftsspiele spielte. Auch hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, auf das Nürnberger Volksfest zu gehen, welches zur gleichen Zeit auf dem Nürnberger Festplatz stattfand. Gegen 1 Uhr war Nachtruhe und man hat sich mit seinem Zimmergenossen noch über die Hobbys und Interessen des jeweils anderen unterhalten.

Für einen Samstag begann der Tag dann für mich nach einer kurzen Nacht verhältnismäßig früh. Um 7 Uhr begann das Frühstück und um 8:30 Uhr die erste Vorlesung. Gehalten von Dr. Guido Heinen, zum Thema „Fake News“ und dem Umgang mit Fakten im Internet. Nach einer kurzen „Kaffeepause“ ging es dann in Kleingruppen in die ersten Workshoparbeiten. Geleitet wurden diese von renommierten Journalisten wie Stephan Mayer vom Münchener Rundfunk (Chefreporter); Maren Jensen von der Zeit, Andreas Hein vom SWR 3 und Christian Friedewald von Bild (Leiter Sektion Medien). Letzterer übernahm die Tutorenaufgabe für meine Gruppe und begann nach einer kurzen Vorstellungsrunde mit praktischen Aufgaben zum schnellen Schreiben von Berichten und auch Reportagen. Infolgedessen besprachen wir den weiteren Aufbau des Workshops, dieser war folgender: Unser Hauptziel für das Wochenende war es, innerhalb von sechs Stunden eine Zeitung über den Kongress zu verfassen, in welcher Interviews, Reportagen und persönliche Eindrücke festgehalten werden sollten. In den am Morgen gebildeten Kleingruppen teilten wir uns nun also wieder auf in neue Kleingruppen, um die verschiedenen Aufgaben zu decken. Ich und drei weitere bekamen glücklicherweise den Interviewpart, bei welchem ich den Staatssekretär von Bayern, Michael Theurer (FDP), persönlich in die Mangel nehmen durfte. Neben leicht zu beantwortenden Fragen musste sich dieser auch eher unangenehmen Fragen stellen, welche er (wie man es von Politikern kennt) versuchte zu umgehen oder umzuformen. Der gesamte Samstagnachmittag war stressig, denn zum einen hatten wir eine gesetzte Deadline, zu welcher unser Interview mit Herrn Theurer druckfertig sein musste, zum anderen mussten wir uns nach dem Mittagessen weitere Vorträge anhören und während diesen unsere Fragen an Herrn Theurer selbst erstellen. Von 15 Uhr an gab es in einem Nebensaal des Hotels eine sogenannte Medienbörse, an welcher man sich mit verschieden Menschen unterhalten konnte und im besten Fall sogar ein Praktika in verschiedensten Bereichen erlangen konnte. So wie ich im Bundestag! Nach dieser Medienbörse trafen wir uns dann erneut im Plenarsaal, um uns den Film der TV-Gruppe gemeinsam anzusehen. Als krönenden Abschluss des Tages gab es dann nach dem Abendessen das Angebot, eine Stadtführung in Nürnberg wahrzunehmen, Bei welcher viele der bedeutendsten Gebäude Nürnbergs blau beleuchtet wurden.
Sonntagmorgen startete der Tag dann wie gewohnt: Um 7 Uhr gab es Frühstück mit bester Aussicht auf die Plätze des 1. FC Nürnberg und dann um 8:30 Uhr wieder ein Plenum im großen Seminarhörsaal. Nach diesem Plenum fanden wir uns dann nochmal in den Gruppen zusammen mit der Möglichkeit, unseren Tutor alle möglichen Fragen zu stellen, beispielsweise wie Herr Friedewald zu seinem Job als Journalist kam und vor allem: wie sein Werdegang war. Auch bekamen wir bei diesem letzten Treffen als Kleingruppe „Print“ unsere druckfrischen Zeitungen, welche wir Samstag ausarbeiteten.
Gegen 11:30 Uhr gab es dann ein letztes Mal gemeinsames Mittagessen, nach welchem wir dann die Heimreise antreten konnten. Wie man es an einem Sonntagmittag erwarten kann, war der ICE bis auf wenige Sitzplätze belegt und ich musste drei Stunden Auf einer Gepäckablage sitzen, bevor ein „normaler“ Sitzplatz frei wurde. Um 19:00 Uhr erreichte ich dann, nach einer langen Reise, meinen Zielbahnhof Horneburg.
Ich kann dieses womöglich einmalige Erlebnis jedem empfehlen, der gerne unter Leute kommen will und großen Spaß am Schreiben und Recherchieren hat. Für mich persönlich kann ich sagen: Es werden noch Fahrten wie diese folgen.

von Caspar Litfin

Skip to content