Athe-Rückspiegel: Exklusive Einblicke in das Dow Werk Stade
Kurz vor den Sommerferien war für uns Jugendreporter kein gewöhnlicher Schultag. Schon nach der fünften Stunde ging es für uns in das Dow Werk auf dem Bützflether Sand, da wir für eine Werkführung eingeladen wurden. Wir durften interessante neue Einblicke hinter die Kulissen bekommen und hatten die Möglichkeit Fragen an Mitarbeiter aus dem Werk zu stellen: Fragen, die uns wirklich interessieren.#
Also wurden wir von der Dow direkt abgeholt und zum Industriegelände gefahren. Dort haben wir Ralf Engels (Vertragsmanagement) und Stefan Roth (Pressesprecher) kennengelernt – beide beschrieben sehr ausführlich ihre jeweiligen Arbeitsbereiche und Aufgaben im Werk.#
Dow produziert aus der in Ohrensen gewonnenen Sole (Sole ist in Wasser gelöstes Steinsalz, also Natriumchlorid) Natronlauge, Chlor und Wasserstoff. Aus diesen Rohstoffen werden dann Grund- und Spezialchemikalien hergestellt, zum Beispiel für Schaumstoffmatratzen oder Turnschuhsohlen. Wisst ihr, warum Dow in Stade ansässig ist? Das liegt einerseits daran, dass es hier früher ein Kernkraftwerk gab, welches die Dow mit ausreichend Strom versorgt hat, andererseits auch, weil es einen Tiefseehafen gleich neben dem Dow-Gelände gibt. Zudem gibt es hier in Stade gleich einen wichtigen Kunden: Die Firma Aluminium Oxid Stade (AOS). Außerdem hat Dow noch neun weitere Produktionsstandorte in Deutschland und insgesamt 90 Produktionsstandorte weltweit. Kennt ihr den sogenannten Ziploc? Also diese Plastiktüten mit dem Verschluss, den man zu- und aufziehen kann? Den hat tatsächlich die Dow erfunden. Dann wurde uns noch erklärt, wo genau im Dow-Industriepark andere Firmen ansässig und wofür diese zuständig sind.
Nach vielen interessanten Informationen durften wir auch noch Fragen stellen. Uns hat sehr interessiert, inwiefern Künstliche Intelligenz im Arbeitsalltag eine Rolle spielt. Und tatsächlich wird KI auch bei der Dow verwendet, zwar nicht in der Chemie direkt, aber vor kurzem hat Dow die Microsoft Software Copilot für fast alle Unternehmensbereiche eingeführt – und das weltweit.
Nach einem kleinen Imbiss fuhren wir gemeinsam in einem Dow-Bus direkt auf das 550 Hektar große Dow Gelände – das ist so groß wie 770 Fußballfelder. Dort haben wir während der Fahrt die verschiedenen Bereiche des Werkes kennengelernt, bis wir an den drei 25 Meter hohen Türmen ankamen, die zur BIOX-Anlage der Dow gehören (BIOX bedeutet in der Dow-Sprache: Biologische Kläranlage). Nun hieß es: die persönliche Schutzausrüstung anlegen (Schutzhelme aufsetzen und Vollschutzbrille tragen!). Weil wir tatsächlich die ganzen 25 Meter der Türme hinaufgelaufen sind. Also eigentlich sind wir Treppen gestiegen, aber das war abenteuerlich genug und die Aussicht war wirklich beeindruckend. Die BIOX-Anlage kann man sich wie eine oberirdische Kläranlage vorstellen und ist dafür da, das Abwasser des Werkes zu reinigen, indem bestimmte Bakterien die Inhaltsstoffe des Abwassers als Nahrung nutzen. Das Abwasser durchläuft nach und nach verschiedene Becken, bis es in den Kühlwasser-Rücklaufkanal eingespeist wird.
Nach einem Foto von uns auf der Anlage sind wir wieder heruntergeklettert. Abschließend haben wir noch einen Schutzhelm als Erinnerung geschenkt bekommen und dann war auch schon das Ende des Ausfluges erreicht – leider! Wir haben uns bedankt, verabschiedet und zurück in Richtung Athe aufgemacht.
Vielen Dank an die Dow für diese Besuchsmöglichkeit. Es war sehr interessant, das Dow Werk auch einmal von innen zu sehen!
von Ole Gehrmann