Athe-Schüler setzen Zeichen gegen Rassismus
Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Athenaeum in Stade haben sich der Initiative „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ angeschlossen. Damit verbunden ist ein dauerhaftes Engagement gegen rassistische und sexistische Tendenzen.
Bei einer Feierstunde nahmen Schüler und Lehrer die dem Ansatz entsprechende Urkunde in Empfang. Die Schülervertreter um Laura Kaczmarczyk und Tim Evers hatten sich zusammen mit engagierten Schülern wochenlang ins Zeug gelegt und Unterschriften an der Schule gesammelt. Drei Viertel der Befragten sprachen sich demnach dafür aus, „Schule ohne Rassismus“ zu werden.
Aufklärungsarbeit als erster Ansatz
Auf das fehlende Viertel ging Iyamide Mahdi ein, die sich seit vielen Jahren für ein interkulturelles Miteinander einsetzt und als Patin des Anti-Rassismus-Projektes fungiert. „Da könnt ihr ansetzen und den den Weg weisen, wo es hingehen soll.“ Sie versprach, als Projektpatin engagiert dabei zu sein, Impulse zu geben und das große Ganze im Blick zu behalten.Schulleiter Martin Niestroj wies in seiner Rede darauf hin, dass am Athenaeum Schüler aus 34 Nationalitäten vertreten sind. „Gemeinsamkeiten und gemeinsames Lernen erleben wir jeden Tag“, so Niestroj. Dabei werde die Einzigartigkeit jedes Schülers gesehen und gefördert.
Die Schüler des Athenaeums seien zur richtigen Zeit aktiv geworden, sagte Schuldezernentin Ellin Nickelsen. Der Gast aus Lüneburg unterstrich die Notwendigkeit eines solidarischen Miteinanders, um dem Rechtspopulismus entgegenzuwirken. Ganz praktisch gesehen, haben sich Schüler und Lehrer nun die Verpflichtung auferlegt, kontinuierlich Projekte im Sinne eines Kampfes gegen Rassismus aufzulegen. Als einen ersten Ansatz haben sich die engagierten dafür entschieden, Aufklärungsarbeit zu leisten.
Schule ohne Rassismus
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist ein bundesweites Netzwerk, dem sich in Deutschland bislang über 3300 Schulen angeschlossen haben. Nicht nur Rassismus im klassischen Sinn, sondern auch alle Formen der Diskriminierung aufgrund von Religion, der sozialen Herkunft, des Geschlechts, der Weltanschauung oder körperlicher Merkmale stehen im Fokus. Um den Titel zu bekommen, müssen drei Bedingungen erfüllt sein: Mindestens 70 Prozent der Schüler und Lehrer müssen sich verpflichten, gegen Diskriminierung vorzugehen. Zudem sind ein Projekttag zum Thema pro Jahr und die Verpflichtung eines Paten, der die Aktivitäten im Auge hat und betreut, nötig.