Carpe diem! Latein entdecken im Schwedenspeicher

Corona dominiert derzeit die Schlagzeilen. Das wird vermutlich auch noch eine Zeit lang so bleiben. Aber es wird eine Zeit nach Corona geben – und es gab eine Zeit vor Corona. Weil nicht alle Themen vor der Schulschließung abgearbeitet wurden, holen wir dies nun nach.
Am 4. und 5. März fand im Museum „Schwedenspeicher Stade“ ein aufregender Parcours namens „Latein entdecken“ für die fünften Klassen des Athenaeums statt. Der Parcours war ursprünglich geplant für GrundschülerInnen der vierten Klasse. Eingeladen waren alle vierten Klassen der acht Grundschulen aus dem Einzugsbereich des Athenaeums. Die Kosten für den Parcours wurden übernommen vom Niedersächsischen Altphilologen-Verband. Da sich jedoch nur zwei Grundschüler auf Initiative einer Mutter angemeldet haben, durften alle Fünfklässler*Innen des Athe den Parcours besuchen. Denn das Kapitel Rom gehört zum Curriculum des Faches Geschichte in diesem Jahrgang.
Insgesamt wurden 13 Stationen aufgebaut, welche dazu dienten, etwas über die lateinische Sprache und römische Kultur zu lernen. Um 09:00 Uhr ging es dann schließlich los. In kleine Gruppen eingeteilt wurden die Fünftklässler von einem Scout begleitet. Die Scouts und diejenigen, die eine Station geleitet haben, waren Schüler*Innen aus der 9l, welche dieses Projekt zwei Tage lang begleiteten. Auch Frau Heimann, welche das Projekt zusammen mit Frau Etzold gestaltet und geleitet hat, hatte große Freude an diesem Parcours, den vielen verschiedenen Stationen und dem vielfältigen Angebot, das einen Bogen schlug von der Vergangenheit (z. B. Römische Münzfunde im Landkreis Stade, der „Hemmoorer Eimer“ ) bis in die Gegenwart der Kinder (lateinische Wörter in der Werbesprache wie bei Dallmeyer pro domo). Spielerische Elemente, Malstationen, römische Kinderspiele, wie Mühle oder Nüsse werfen, wechselten ab mit Stationen mehr informativen Charakters (römische Zahlen, römische Kaiser auf den Münzen erkennen). Eine Fünftklässlerin bilanzierte: „Ich finde alle Stationen toll, doch am besten gefällt mir die Kleiderstation.“ Die Idee für das Projekt kam aus Hannover, da dort auch schon so ein Parcours stattgefunden hat – ebenfalls wie in Stade finanziell gefördert von Niedersächsischen Altphilologenverband. Auch die Neuntklässler zeigten sehr viel Interesse am Material des Parcours und betreuten die jüngeren Mitschüler*Innen mit großem Engagement: „Ich fand diesen Parcours super, weil man auch selbst viel dazu gelernt hat“, äußerte sich eine Schülerin aus der 9l. Das Gemeinschaftsgefühl der Jüngeren wurde durch die Wanderung in die Innenstadt, die Aufteilung in Kleingruppen, das gemeinsame Erkunden des Parcours gefördert, bei den Älteren waren Kooperationsbereitschaft, Empathie und Umsicht gefragt. Diese soziale Komponente war ein sehr schöner Effekt der Aktion. Die Fünftklässler bedauerten lediglich, dass die Zeit nicht für den Besuch aller Stationen reichte, hatten aber viel Spaß und haben den Tag gut genutzt nach dem lateinischen Motto: „Carpe diem!“ Im kommenden Schuljahr wird es aufgrund des Erfolges eine weitere Kooperation zwischen dem Museum Schwedenspeicher und dem Athenaeum geben. Vielleicht erhalten dann neben unseren zukünftigen Fünftklässlern auch Viertklässler die Gelegenheit, dies anregende Angebot im Schwedenspeicher zu nutzen, das für jeden etwas Spannendes bereithält.

 
von Lydia Prigge und Gabriele Heimann

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