Erfolgreiche Teilnahme am Bundeswettbewerb philosophischer Essay
Auf die Frage „Was ist ein Essay?“ antwortet der Essayist Hans Magnus Enzensberger: „Das weiß niemand so genau. Ich verstehe darunter einen diskursiven Text, bei dem ich am Anfang noch nicht weiß, was am Schluss dabei herausspringt. Es kommt, wie der Name schon sagt, auf den Versuch an.“ (Zeit-Magazin, 12.08.2010)
Lara Beranek und Alexander Wulff haben diesen Versuch gewagt – und waren dabei erfolgreich.
Beim Bundeswettbewerb philosophischer Essay setzten sich die beiden SuS mit Zitaten bekannter Persönlichkeiten und Philosophen auseinander und formulierten ihre Gedanken und Meinungen dazu.
„Darf man Menschen zu ihrem Glück zwingen?“ – Diese scheinbar recht simple Frage hat es durchaus in sich, wenn man erstmal anfängt, darüber nachzudenken. Für diesen Themenvorschlag hat sich Lara Beranek entschieden. Sie kommt dabei zu dem Fazit, dass man Menschen eigentlich nicht zum Glück zwingen dürfe, es aber unter bestimmten Umständen durchaus Ausnahmen gebe.
Alexander Wulff hat sich mit der Bedeutung des Begriffs „Individualisierung“ beschäftigt. Ulrich Beck sagt hierzu: „Individualisierung meint nicht Vereinsamung, Beziehungslosigkeit, sondern die Ausbildung neuer Lebensformen, in denen die einzelnen ihre Biographie selbst herstellen, inszenieren müssen.“ (Beck, 1993). Zu diesem Zitat hat sich Alexander seine Gedanken gemacht und kommt mit einem interessanten Beispiel aus dem Film „Bladerunner“ zu dem Schluss, dass eine Person erst wie ein Individuum behandelt wird, wenn diese von Außenstehenden in eine Gruppe eingeordnet werden muss, dies aber aufgrund fehlender Gruppenzugehörigkeit nicht möglich ist.
Für ihre Teilnahme wurden beide mit eine Urkunde geehrt und erhielten außerdem ein Buchgeschenk des Landesverbandes.
Herzlichen Dank für das Engagement und Glückwunsch an beide Teilnehmer für ihre lesenswerten Essays. An dieser Stelle möchten wir schon einmal darauf hinweisen, dass wir auch zukünftig wieder interessierte Schülerinnen und Schüler suchen werden, die an diesem Wettbewerb teilnehmen möchten. Haltet euch also bereit, wenn im Herbst die nächste Runde beginnt 🙂
von Hendrik Pufahl