Exkursion der drei Erdkundekurse des 12. Jahrgangs auf die Biogasanlage Jantz
Am 1. Dezember vergangenen Jahres machten sich die drei Erdkundekurse des 12. Jahrgangs des Athenaeums unter der Begleitung von Frau Hintzpeter, Herrn Handke und Herrn Heuke auf den Weg zu der Biogasanlage von Michael Jantz in Drochtersen.
Bereits seit 1959 besteht der landwirtschaftliche Betrieb, der sich ursprünglich auf Kuh- und Rinderhaltung- beziehungsweise Mast spezialisiert hatte. Im Laufe der Zeit bewährte sich dieses einseitige Standbein aufgrund verschiedener Gegebenheiten nicht mehr, sodass sich Familie Jantz im Zuge des Strukturwandels im Agrarbusiness spezialisierte und schließlich auf die Jungsauenaufzucht umstieg. Zusammen mit dem Anbau von Raps, Wintergetreide sowie Mais bieten diese beiden Komponenten den landwirtschaftlichen Aspekt des Hofes. Der seit 1995 betriebene Windpark mit leistungsstarken Windkraftanlagen sowie die moderne, seit 2009 geführte Biogasanlage, die sich als drittes Standbein des Betriebes durchsetzte, produzieren eine große Menge an Strom, mit dem sogar ganz Drochtersen energetisch versorgt werden kann. Die Bedeutung des Betriebes Jantz für die Region ist dementsprechend also sehr hoch.
Am Hof angekommen wurden wir zunächst sehr freundlich von Herrn Jantz und seinen Mitarbeitern begrüßt und in die Thematik der Abläufe des Hofes eingeführt. Nachdem das weitere Vorgehen geklärt war, ging es auch schon los: Die drei Kurse teilten sich auf die drei Experten des Betriebes auf und gingen zu den drei verschiedenen Stationen. Da ich in Frau Hintzpeters Kurs bin, wurde uns an der ersten Station erklärt, welche verschiedenen Stoffe, welche auch Substrate genannt werden in die Biogasanlage gefüttert werden.
Dazu zählt zum einerseits Mist und Gülle, welche zum einen aus der Schweinehaltung des Hofes stammt, aber auch von umliegenden Bauern angeschafft wird. Durch die Verwertung der eigenen Abfälle schließen sich dadurch die Nährstoffkreisläufe, was äußerst effizient ist. Als andere Stoffe, die in die Anlage eingespeist werden, fungieren nachwachsende Rohstoffe wie Gras, Mais oder andere Getreide und Kofermente, die teilweise auch von den eigenen Feldern der Familie Jantz stammen. Als alle Prozesse und Fragen geklärt waren, ging es weiter zur Vergärung im Fermenter, wo uns erklärt wurde, wie genau die chemischen Prozesse in der Biogasanlage ablaufen.
Wir durften sogar durch ein Fenster in den Fermenter schauen. Allerdings hat man dort abgesehen von braunem Matsch nicht viel gesehen. Das dort entstandene Biogas wird anschließend aufbereitet und dementsprechend ins Gas – und Stromnetz eingespeist, wo es dann in die Privathaushalte gelangt. Dieser letzte Schritt wurde uns von Herrn Jantz persönlich aufgezeigt. Anschließend gab es nach eineinhalb Stunden eine kleine Pause zum Essen und Trinken. Nachdem sich alle gestärkt hatten, mussten wir selbst unser Wissen anwenden, indem jeder ein Kärtchen oder einen Pfeil bekam und diesen in ein Schaubild an die richtige Stelle legen musste, sodass man im Endeffekt den ganzen Prozess der Anlage noch einmal bildlich dargestellt hatte. Als letzte Station sind alle drei Kurse gemeinsam zum Windpark gelaufen, um noch etwas über dieses Standbein des Betriebes zu erfahren. Dort angekommen durften wir alle in ein Windrad hineingehen und konnten uns das Ganze von Innen anschauen. Herr Jantz hat dann noch einige wissenswerte Fakten über die Windkraftanlagen erzählt, bevor es wieder zurück zum Betrieb ging. Hier wurden noch die letzten Fragen geklärt und sich für diesen tollen und wissenswerten Ausflug bedankt. Damit war es dann auch schon 13:00 Uhr und die Exkursion war beendet.
Insgesamt war es ein sehr spannender Ausflug, bei dem wir viele wissenswerte Fakten noch einmal in echt verdeutlichen konnten, was natürlich auch immer deutlich anschaulicher und interessanter ist, als die Biogasanlage nur theoretisch im Unterricht durchzunehmen. Auch Herr Jantz und seine Mitarbeiter waren sehr freundlich zu uns und haben sich stets bemüht unsere Fragen so ausführlich wie möglich zu beantworten. Gerade, dass wir auch noch in die Windkraftanlage hineinschauen durften und unser gelerntes Wissen aktiv durch das Schaubild verinnerlichen konnten, fand ich eine sehr gute Idee, die die Exkursion positiv geprägt hat. Auch für zukünftige Erdkundekurse fände ich es eine tolle Idee solche Exkursionen beizubehalten, um den Unterricht spannender zu gestalten und bestimmte Vorgänge einfach mal in echt zu sehen, um sich über die Sachverhalte klar zu werden und mehr Begeisterung für solche innovativen Betriebe wie den von Herrn Jantz zu schüren.
von Leah Engelke