Gedenken an Kasimir Zarski
Am 7. Oktober 1943 wurde der polnische Zwangsarbeiter Kasimir Zarski von den Nazis in Stade öffentlich gehängt. Er wurde gerade einmal 18 Jahre alt.
Vor fünf Jahren beschäftigte sich ein Geschichtskurs von Herrn Dr. Hellwinkel mit seinem Schicksal. Die Schüler:innen initiierten die Verlegung eines Stolpersteins, welche im Juni 2020 umgesetzt wurde, und finanzierten sie durch einen Kuchenverkauf. Die SV des Athenaeums übernahm die Patenschaft.
Am Samstag jährte sich Zarskis Hinrichtung zum 80. Mal. Wir möchten an sein Schicksal erinnern und legten an seinem Stolperstein an der Ecke Sachsenstraße/Ahornweg Blumen nieder. Sein Tod darf nicht vergessen werden! Auch im Rahmen des Projekts „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ sehen wir es als unsere Pflicht an, immer wieder an das Schicksal der Menschen zu erinnern, die dem NS-Regime zum Opfer gefallen sind.
Kasimir Zarski (Kazimierz Bachleda-Zarski) wurde am 02. Oktober 1925 in Honey/Zakopane (Polen) geboren. Während des Zweiten Weltkriegs wurden rund 1,6 Millionen Polen als Zwangsarbeiter nach Deutschland verschleppt, unter denen auch Zarski war. Er musste mit vierzehneinhalb Jahren seine Heimat verlassen. Seit 1942 wurde er mehrmals wegen angeblicher „unzüchtiger Handlungen“ inhaftiert. Nachdem ihm die Gestapo „ohne Gerichtsurteil [und] willkürlich“ auswählte, so Michael Quelle, Experte zum Dritten Reich im Landkreis Stade, wurde er am 7. Oktober 1943 in Stade am Schießstand auf der Könshöhe (Salinenweg/Sachsenstraße) öffentlich gehängt. Dies sollte als Abschreckungsmittel dienen, rund 200 polnische Zwangsarbeiter mussten der Hinrichtung beiwohnen.
Weitere Informationen zu Zarskis Leben, Reaktionen auf seine Hinrichtung sowie die Aktion der engagierten Schüler:innen gibt es in folgendem Artikel, der am 03.10.2018 im Stader Tageblatt erschien: https://jahrbuch.athenaeum-stade.de/2018/n/30845-schueler-finanzieren-einen-stolperstein.html
Mehr über die Stolpersteine in Stade und einzelne Biografien kann auf der Website http://www.stolpersteine-stade.de/ gelesen werden.
von Tom Siol

