Nachgedacht über…: Die Fußball-WM im Rückblick
Die WM in Katar ist seit Sonntag, dem 18.12. beendet, Argentinien hat den begehrten Cup gewonnen. Herzlichen Glückwunsch! Seit Beginn der WM ist aber nicht nur sportlich schon einiges passiert. Darüber habe ich mir Gedanken gemacht.
Die deutschen Fußballspieler haben dieses Jahr etwas Außergewöhnliches vor einem Spiel beim Mannschaftsfoto gemacht. Ihnen bzw. dem Kapitän Manuel Neuer wurde es verboten, die „One-Love-Binde“ während des Spieles zu tragen. Aus Protest hielten sich alle deutschen Spieler den Mund zu beim Mannschaftsfoto. Damit wollten sie die Welt einem Zeichen setzen, dass sie für Menschenrechte, Diversität und Frauenrechte sowie für den Kampf gegen Diskriminierung, Rassismus und Homophobie stehen. „Wir wollten mit unserer Kapitänsbinde ein Zeichen setzen für Werte, die wir in der Nationalmannschaft leben: Vielfalt und gegenseitiger Respekt. Gemeinsam mit anderen Nationen laut sein. Deshalb ist uns diese Botschaft so wichtig. Uns die Binde zu verbieten, ist wie den Mund zu verbieten. Unsere Haltung steht“, erklärte der DFB via Twitter.
Die iranischen Fußballspieler haben nicht mitgesungen beim Abspielen der National-Hymne als Zeichen der Solidarität mit den Regierungskritikern in ihrer Heimat vor dem Spiel gegen England. Danach wurde den Familien der iranischen Spieler mit Gewalt und Folter gedroht, wenn sie beim nächsten Mal nicht mitsingen. Diese Drohung wirkte und tatsächlich befolgten die Spieler die Befehle ihrer Regierung. Sie sangen zwar mit, aber nicht mit Leidenschaft. Das war nicht der einzige Protest. Beim Spiel am Montagabend (28.11.2022) wollte sich auch einer der Zuschauer wahrscheinlich für iranische Frauenrechte, die Ukraine, wegen des Krieges, und LGBTQ einsetzen. Er rannte mit einer Regenbogenfahne übers Spielfeld und trug dabei einen Superman-Shirt auf dem ,,Save Ukraine“ auf der Vorderseite und auf der Rückseite „Respect for Iranian Women“ stand. Doch der genaue Grund ist noch unbekannt. Das Fernsehen hat ihn schneller ausgeblendet als er rennen konnte. Die Ordner haben ihn schnell gestoppt und von dem Spielfeld gebracht. Danach wurde er abgeführt und bald darauf wieder freigelassen. Die WM gab ihm die Gelegenheit, sich für diese Menschen einzusetzen. Die WM hat aber vielen Menschen das Leben gekostet. Eine genaue Zahl von Toten ist nicht vorhanden, aber man weiß, dass drei Menschen bei dem Bau der Stadien ums Leben gekommen sind und viele weitere Arbeiter vor der WM auf anderen Baustellen gestorben sind. Daraufhin protestierten viele Menschen, indem sie kein Fußball im Fernsehen gucken, da sie über die Todesfälle Bescheid wissen.
Die WM hat definitiv negative Seiten, aber auch positive. Durch die WM, die im Fernseher live gezeigt wird, können viele Menschen sich äußern und für Menschenrecht einsetzen, sie können die ganze Welt ihre Proteste zeigen und allen bekannt geben, was passierte und jetzt geschieht. Das alles könnte man nicht machen, gäbe es nicht die WM nicht. Ob die WM jetzt etwas Gutes oder Schlechtes ist, müsst ihr entscheiden. Findet ihr, es lohnt sich Fußball zugucken, bei der alle Länder der Welt gegeneinander antreten können und man so viele Proteste auf Live-Sendungen zeigen kann? Oder sind euch die Leben zu wichtig und die Ursache und Auswirkungen zu viel, heftig und schlecht, dass ihr die WM schlecht findet? Eure Meinung ist etwas wert und wichtig! Ihr könnt etwas in der Welt verändern!
von Gabriella Lieder