Athe-Rückblick: Au revoir und nicht adieu…
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Mehr Informationen… hieß es in diesem Jahr wieder beim Frankreichaustausch! Direkt vor den Osterferien starteten wir (Herr Heizmann, Frau Eickmann und unser Busfahrer Maik) mit 37 motivierten Schülerinnen und Schülern der 10. Klassen in Richtung Frankreich. Nach einem tollen Stopp in Paris, bei dem wir unter anderem die frisch renovierte Kathedrale Notre Dame besichtigen konnten, verbrachten wir eine gute Woche in Dinan, der Stadt in der Bretagne, in der sich unsere Austauschschule, das Lycée La Fontaine des Eaux, befindet.
Wie ein Austausch und ein Aufenthalt in einer französischen Gastfamilie ablaufen kann und warum es sich lohnt, das Wagnis Austausch einzugehen, hat Feentje für uns festgehalten:
Am Abend des 25. März war es bereits stockfinster, doch auf dem Schulhof des Lycée in der Bretagne herrschte noch reges Treiben! Sehnsüchtig warteten Groß und Klein. Um 20:00 Uhr strömte eine aufgekratzte Menge an Athenaern der 10. Klassen aus einem Reisebus. Es war eine lange Reise gewesen, doch neben viel Musik, Spielen und „Baguette-Pausen“ blieb besonders der Stopp in Paris allen in Erinnerung. Nachdem die Austauschpartner sich gefunden hatten, viele herzliche Umarmungen ausgetauscht und die Koffer verladen waren, ging die Reise weiter.
Mich führte sie zehn km weiter östlich in ein kleines schnuckeliges Dorf am Rande eines Waldes. Ich wurde mit typisch bretonischem Essen begrüßt und bekam eine kleine Besichtigungstour durch das Haus. Zum Schluss zeigte Louise (meine Austauschpartnerin) mir mein Zimmer. Es war sehr gemütlich und mein eigenes Reich für die nächsten neun Tage. Es gab ein strammes Programm, denn die zuständigen Lehrerinnen und Lehrer hatten es sich zur Aufgabe gemacht, uns so viel wie möglich zu zeigen, doch trotz alledem kam die Zeit in den Familien nicht zu kurz. Dafür sorgten alltägliche Dinge wie die Mahlzeiten, Spaziergänge oder das gemeinsame Wochenende. Ein typischer Tag bestand für mich darin, morgens mit Louise zu frühstücken, sich auszutauschen und ein paar Dinge für den Tag zu planen. Wir packten meine Lunchbox und mir wurden unablässig neue Kleinigkeiten angeboten, sehr beliebt schienen wohl die kleinen Apfelkompotte zu sein. Anschließend wurden wir von Louises Papa mit dem süßen Familienhund zwischen den Beinen zur Schule gefahren. Dort stiegen wir mit allen anderen Deutschen in den Reisebus und steuerten Ziele wie zum Beispiel den Mont Saint-Michel, Saint-Malo oder die Île de Bréhat an. Viele Fotos und neue Eindrücke später ging es dann wieder gen „Heimat“. Auf dem Schulparkplatz wurde man wieder abgeholt oder man entschied sich spontan für einen Besuch des gerade stattfindenden Jahrmarkts. Beim Abendessen haben wir uns oft über den Ausflug des Tages ausgetauscht und uns Bilder gezeigt.
Morgens war es anfangs etwas frisch, doch am Wochenende hätte das Wetter nicht besser sein können. Zum Frühstück gab es berühmte süße Leckereien wie „pain au chocolat“ oder „pain au raisin“. Wir machten eine Fahrradtour am Fluss entlang, hielten bei einem kleinen Café an und zum Schluss gab es selbstgemachte Galettes. Am Sonntag unternahmen Louise, ihre kleine Schwester, ihr Vater und ich einen Ausflug nach Rennes und besuchten eine Kunstausstellung. Wir gingen auch shoppen und trafen einen alten Freund der Familie. Wieder zu Hause angekommen, kochten wir zusammen. Wir ließen den Abend mit Musik und viel Gequatsche (auf allen erdenklichen Sprachen und mit Händen und Füßen) ausklingen. Am Dienstagabend war der Austausch dann schon fast wieder vorüber. Für ein Abschiedsessen besuchten wir ein Restaurant im Zentrum Dinans. Am nächsten Morgen war es dann so weit. Ein letztes Mal zusammen frühstücken, Lunchbox packen und in rasantem Tempo den kurvenreichen Weg zum Schulgelände des „Lycée La Fontaine des Eaux“ nehmen. „Au revoir“ war das Wort des Morgens, denn am 11. Juni würden wir uns schon in Stade wiedersehen. Nach einer langen Rückfahrt, einem kurzen Stopp am Schloss Versailles und mit vielen neuen Erinnerungen und Erlebnissen im Gepäck, waren dann doch alle froh, den Sitz im Bus gegen das eigene Bett zu tauschen… Ich habe so viel in so kurzer Zeit erlebt und würde jedem, der offen für ein kleines Abenteuer ist, diesen Austausch ans Herz legen!
von Feentje Steffens
Als es dann endlich zum Wiedersehen in Stade kam, waren alle deutlich weniger aufgeregt – weil man sich ja nun schon kannte.
Wie auch in Dinan waren wir alle gemeinsam im Rathaus eingeladen. In Stade empfing uns der Bürgermeister Herr Hartlef. Bei beiden Empfängen wurde deutlich gemacht, wie wichtig in der derzeitigen weltpolitischen Situation ein starkes Europa mit freundschaftlichen Beziehungen ist und dass wir mit unserem Austausch ein Teil davon sind.
Neben dem Empfang im Rathaus stand außerdem ein gemeinsamer Ausflug nach Hamburg auf dem Programm und für die französische Gruppe Fahrten nach Bremerhaven, Lübeck und zur Gedenkstätte Sandbostel, wo Herr Hellwinkel einen Projekttag organisiert hatte, der viele der Teilnehmenden sehr berührt und nachdenklich gemacht hat.
Der letzte Tag stand im Zeichen unseres gemeinsamen Projekts „Notre vie dans 50 ans – rêves, craintes et désirs“ – „Unser Leben in 50 Jahren – Träume, Befürchtungen und Wünsche“. Am Vormittag wurde konzipiert, getextet, gerappt, interviewt, sich verkleidet, gemalt, gefilmt – und auch musiziert, da eine Gruppe sich zum Musikmachen zusammengeschlossen hatte. Die Projekte wurden am Nachmittag den anderen Gruppen und auch vielen Eltern als Videos präsentiert. Die musikalischen Beiträge reichten von Coldplays „Viva la Vida“ bis zu einem von einer einzelnen Schülerin am Klavier vorgetragenen Stück von Chopin. Einige der allesamt sehenswerten Projektergebnisse finden sich oben auf der Homepage, wobei aus rechtlichen Gründen leider nicht alle Filme veröffentlicht werden können.
Den Text des Raps gibt es hier zum Nachlesen:
In 50 Jahren – was bleibt von hier?
Beton im Kopf, doch kein Gefühl.
Le monde est froid, mais on le voit pas,
On court vers l’fin – tic-tac, tic-tac.
Alles voll smart, doch keiner ist klug,
Die Erde im Burnout, wir geben ihr Druck.
Keine Natur, nur noch Displaylicht,
Und keiner merkt, wie das alles zerbricht.
On respire du feu, on boit du plastique,
Les riches s’envolent, c’est dramatique.
Le sol est mort, les arbres pleurent,
Le futur pique – même sans odeur.
Strom aus dem Himmel, Wasser verkauft,
Städte aus Glas, doch innen – verbraucht.
Ich seh nur Drohnen, kein echtes Gesicht,
In dieser Zukunft zählt Mensch nicht.
Les robots dansent, les humains dorment,
On vend la vie, comme un uniforme.
Chaque clic décide qui tu seras,
Liberté morte – et voilà.
In 50 Jahren – was bleibt von hier?
Beton im Kopf, doch kein Gefühl.
Le monde est froid, mais on le voit pas,
On court vers l’fin – tic-tac, tic-tac.
Ich bau aus Müll meine eigene Stadt,
Wenn keiner mehr kämpft, dann bleib ich platt.
Wir brauchen kein Future mit Strom allein,
Ich will ’ne Welt, wo wir echt noch schrei’n.
Y’a du feu dans les yeux des enfants,
Ils plantent des rêves, pas des écrans.
Un monde nouveau pousse dans la rue,
L’espoir revient – c’est pas foutu.
Wir ändern die Welt mit Stift und Mic,
Nicht mit Waffen oder Klicks und Likes.
Der Beat ist heiß, doch das Ziel ist klar,
Die Zeit ist jetzt – nicht in 50 Jahr’n.
On parle fort, on frappe les murs,
On rêve d’air, on rêve d’azur.
Si on s’unit, on fait le feu,
Et dans 50 ans, le monde est mieux.
Nach der Präsentation gab es noch ein fröhliches Abschiedsgrillen unter den Kastanien auf dem Schulhof, an dem auch die allermeisten Gastfamilien teilgenommen und leckere Beiträge zum Buffet beigesteuert haben. Gegen 21 Uhr hieß es dann am Bus „Au revoir“ – und bis zum nächsten Mal! Allen, die den Austausch auf ganz unterschiedliche Art und Weise unterstützt haben, möchten wir noch einmal sehr herzlich danken. Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an unsere französische Kollegin Marie-Odile Alexandre, die viel Zeit und Energie in die Vorbereitung und Durchführung auf französischer Seite gesteckt hat und an unseren Kollegen Hendrik Heizmann, der den Austausch über Jahre immer wieder mit viel Herzblut organisiert und begleitet hat – und für den es nun vielleicht zwar „Adieu Austausch“ – aber ganz bestimmt „Au revoir la France“ heißt!