Athe-nachgefragt: Was macht eigentlich die Schülervertretung?
Was macht eigentlich die Schülervertretung? Und wer ist dort tätig? Was für Aufgaben erwarten einen, wenn man der SV beitritt?
Das alles und noch viel mehr erfahrt ihr in diesem Artikel über die SV. Vor den Sommerferien haben wir den jetzt schon ein Jahr im Amt stehenden Schülersprecher Fridtjof Schmidt interviewt und alle wichtigen Informationen für euch zusammengetragen.
Zum Anfang müssen wir aber erstmal die Frage beantworten, was ist eigentlich die SV? Bestimmt kennt ihr alle den SV-Raum. Dort werden Schließfächer verkauft… Und sonst so? Wenn man mal ehrlich ist, weiß jeder, dass es die SV gibt, aber was genau sie macht und wofür sie genau verantwortlich ist, kriegt man oft nicht richtig mit. Zwar wird uns in der fünften Klasse die SV einmal kurz vorgestellt, allerdings gibt es im Anschluss nur selten von ihr zu hören. Wenn wir auf der Website des Athes nach Informationen suchen, werden wir kaum fündig. Also wird es Zeit für eine Erklärung.
Kurz und knapp: Die SV ist eine Organisation von Schülerinnen und Schülern, die gemeinsam das Schulleben verbessert. Sie versucht, spaßige und spannende Projekte umzusetzen, aber auch für das Verkaufen der Schließfächer oder der Schülerausweise ist sie verantwortlich. Der SV-Raum befindet sich im Raum A009 und kann von allen Schülerinnen und Schülern in der ersten großen Pause aufgesucht werden.
Die SV besteht aus dem Vorstand und den Mitgliedern. Der Vorstand wiederum besteht aus zwei stellvertretenden Schülersprechern, momentan sind das Sientje Schmidt aus der 9a und Joshua Grießbach aus der 11a, und ein Schülersprecher, welcher momentan Fridtjof Schmidt aus dem 12. Jahrgang ist. Letztes Jahr war Fridtjofs erstes Jahr als Schülersprecher und mit seinem Start im Amt wurde die SV einmal umgekrempelt und ein neues System wurde gewählt.

Jugendreporter: Du hast nun dein erstes Jahr als Schulsprecher hinter dir. Inwiefern konntest du deine Pläne umsetzen?
Fridtjof Schmidt: „Also, viele der Vorstellungen, die ich hatte, konnte ich tatsächlich auch verwirklichen, wie zum Beispiel eine Umstrukturierung, einen SV-Tag oder die neue Schulkleidung, aber darauf kommen wir ja gleich noch zu sprechen. Natürlich hatte ich zu Beginn des Schuljahres noch mehr Pläne und habe auch immer noch welche. Beispielsweise habe ich mir das Ziel gesetzt, dass allgemeine Klima in der SV zu verbessern, woran wir immer arbeiten können oder natürlich einzelne Projekte/Aktionen, die die SV organisiert und plant.“
Bist du zufrieden mit dem, was du bisher geschafft hast?
„Ja, es ist natürlich immer noch mehr drin, aber ich, und vor allem wir als Vorstand, können zufrieden sein.“

Was genau hast du denn jetzt geschafft und welche Änderungen gibt es seit deiner Amtszeit?
„Als Änderungen kann ich direkt die Änderung unserer Geschäftsordnung nennen, dass man nun in der SV aktiv mitarbeiten muss, um für das nächste Jahr immer noch in der SV arbeiten zu können. Man kann sich aber auch immer wieder neu wählen lassen. Außerdem haben wir die Arbeitsgruppen abgeschafft. Beide Änderungen haben wir selbstverständlich per Abstimmung in der SV beschlossen und bei den Abstimmungen gab es kaum Gegenstimmen.
Auf die Frage, was ich geschafft habe, kann ich jetzt einfach ein paar Dinge aufzählen, aber bei fast allem haben noch andere SuS mitgewirkt. Zu Beginn des Schuljahres sind wir in den Kontakt mit den 5ten Klassen gewesen und ich war bei der Einschulung dabei, darauf folgte eine Schülerratssitzung, bei der ich natürlich maßgeblich in der Verantwortung stand, dann habe ich zusammen mit Jack und Anton in den außerschulischen Gremien mitgewirkt (Stadt- und Kreisschülerrat) und es folgte als letzte Aktion im letzten Jahr noch die Nikolausaktion. Zu Beginn dieses Jahres fand dann der SV-Tag zum ersten Mal seit vier Jahren wieder statt, da spielte ich in der Organisation natürlich eine große Rolle. Im Anschluss an unseren erfolgreichen SV-Tag startete die Planung der Projektwoche. Auch bei der Organisation davon habe ich viel mitgewirkt. Außerdem stand ich über das Frühjahr durchgehend im Kontakt zu unserem neuen Partner für die Schulkleidung, sodass wir jetzt für die letzten Wochen den Online-Shop öffnen konnten. Auch hier habe ich mich nur, um die Organisation gekümmert, die Grundlagen für die Kleidung kamen von SV-Mitgliedern. Generell über meine Amtszeit habe ich immer wieder viele kleine Sachen organisiert, was ich auch zu den Kerntätigkeiten eines Vorstandsmitglieds zählen würde, dazu zählen die SV-Sitzungen, der ständige Kontakt mit den Lehrern und Herrn Niestroj, das Bestellen von neuen Schülerausweisen und einfache Absprachen innerhalb der SV.“

Würdest du sagen, dass sich die SV positiv entwickelt hat, weil wir jetzt lange nichts mehr von der SV gehört haben? Ist das ein gutes Zeichen oder eher nicht?
„Es ist selbstverständlich schade, wenn man wenig von der SV hört, aber die Schülerschaft kann sich sicher sein, dass die SV immer aktiv ist, auch wenn man nichts von ihr hört. Meiner Meinung nach hat sich die Struktur seit meiner Amtszeit ins Positive entwickelt, aber an manchen Stellen fehlt es uns noch an Motivation. Andere Gremien wie der Schulvorstand oder die Gesamtkonferenz haben dieses Jahr kaum Themen besprochen, die für die SuS von direkter Bedeutung sind. Das heißt aber natürlich nicht, dass sich nicht gekümmert wird.“
Siehst du es als große Herausforderung, Schülersprecher zu sein?
„Durch meine zwei Jahre als stellvertretender Schülersprecher war die Herausforderung für mich zu Beginn ein wenig kleiner als vielleicht sonst, aber es ist natürlich immer eine Herausforderung so ein Amt auszuüben, egal, welche Erfahrung man mitbringt.“
Es gab also viele Umstrukturierungen in der SV. Welche von diesen waren erfolgreich und welche eher nicht?
„Konkret haben wir, wie bereits erwähnt, die Arbeitsgruppen abgeschafft und die Mitglieder quasi zur aktiven Mitarbeit verleitet, durch striktere Regelungen. Ich sehe es auf jeden Fall als erfolgreich an, dass wir nun neue Bestimmungen zur Mitgliedschaft haben, beziehungsweise zur aktiven Mitarbeit. Das sorgt in einer Hinsicht dafür, dass alle Leute, die aktiv in der SV mitarbeiten, dafür auch belohnt und gewürdigt werden und andererseits die Mitglieder, die nicht aktiv sind, dazu angehalten werden, dies zu ändern oder eben auszutreten. Diese Änderung sehe ich auf jeden Fall als Erfolg an, weil wir so die Anzahl der inaktiven Mitglieder stark verkleinert haben und werden. Das Abschaffen der Arbeitsgruppen lief leider nicht ganz nach meinen Vorstellungen, da die Projektarbeit seitdem nur schleppend vorangeht, daran müssen wir auf jeden Fall in Zukunft noch arbeiten.“

Warum waren die Nikoläuse der Nikolausaktion zuletzt deutlich kleiner und kosteten das gleiche?
„Auch uns hat hier die Inflation getroffen, beziehungsweise hatten wir keine andere Möglichkeit. Wir haben zuletzt um die 900 Nikoläuse verkauft, welche wir fast alle im Voraus gekauft haben. Es ist nicht einfach, Schokoladen-Nikoläuse zu einem vernünftigen Preis in einer großen Menge zu kaufen. Die meisten Supermärkte wollten und konnten uns keine großen Stückzahlen verkaufen, welche übrigens auch teurer gewesen wären. So mussten wir uns an den Großhandel wenden und konnten da dann schlussendlich sehr verlässlich unsere Ware kaufen. Leider waren die Nikoläuse kleiner als die der letzten Jahre, aber uns blieb leider keine Wahl und schlussendlich haben wir die Nikoläuse zu einem Preis eingekauft, der es uns einfach nicht erlaubt, den Preis für die Nikoläuse herunterzusetzen. Wie es dann dieses Jahr aussehen wird, werden wir im November/Dezember sehen, hoffentlich sind wir dann wieder in der Lage, ein faires Angebot zu bieten.“
Was möchtest du noch in deiner weiteren Amtszeit verändern?
„Ich würde gerne wieder mehr Projekte sehen, die wir als SV zusammen organisieren. Vor allem aber habe ich mich über die Projektwoche gefreut, die gezeigt hat, dass wir als SuS hier an unserer Schule mitwirken möchten und können. Außerdem möchte ich mich in nächster Zeit noch mehr für das Wohl der SV-Mitglieder einsetzen und einfach eine produktive und stark zusammenhaltende SV schaffen.“
Vielen Dank an Fridtjof für das ausgiebige und interessante Interview.
Abschließend bleibt zu sagen, dass die SV ständig am Arbeiten ist und nie ruht. Es werden Ideen gesammelt und durchgesetzt. Was von außen für manche nur wie ein Raum aussieht, in dem Schließfächer verkauft werden, ist eigentlich eine engagierte Gruppe von Schülerinnen und Schülern, die sich für das Wohl an unserer Schule einsetzen, und einen Teil ihrer Freizeit für uns opfern. Hoffentlich hören wir in Zukunft ein wenig mehr von der Schülervertretung, so dass wir alle wissen, worum es bei der SV geht.
von Ole Gehrmann