Nachgedacht über…: Unsere Konfirmandenzeit
Wie aufmerksamen Lesern vielleicht aufgefallen ist, habe ich in letzter Zeit keine Artikel für die Jugendreporter verfasst. Dies hat aber auch einen Grund, denn seit März 2024 war ich zur AG-Zeit beim Konfirmandenunterricht und habe in dieser Zeit sehr viele spannende Dinge erlebt. Ich möchte euch nun in einem etwas längeren Artikel davon und vor allem von der allseits beliebten Konfimandenfahrt berichten.
Die allerersten Stunden haben wir Kennlernspiele absolviert und organisatorische Dinge besprochen. Ab April 2024 ging es dann so richtig los. Wir haben viel unseren Glauben gestärkt, Ausflüge gemacht und vieles mehr. Der enge Gruppenverband war tatsächlich auch sehr schnell da und wir haben uns alle gut verstanden. Wir haben zum Beispiel einen Ausflug nach Buxtehude, in ein Pop–up-Café, gemacht und dort wurden uns spannende Dinge über Gott und die Welt erzählt. Außerdem haben wir sehr viele kreative Dinge fabriziert, wie Psalme schreiben und dekorieren, eine Stunde mit Gott planen usw. Irgendwann war dann auch der Tag der Tage, auf den wir alle gewartet haben: Die letzte Stunde vor der Freizeit nach Sylt. Wir haben noch einige Dinge geklärt und dann ging es los. Am 2. Oktober 2024 sind wir, also die Horneburger Konfirmanden, mit dem Zug nach Sylt gefahren. Wir haben uns alle morgens am Bahnhof getroffen und nach und nach die anderen „Konfis“ aus Buxtehude und Neukloster eingesammelt. Irgendwann waren wir dann auch schon in Altona und mussten nun noch drei Stunden mit dem Zug nach Sylt fahren. Als wir dann schließlich auf Sylt angekommen sind, waren wir erleichtert und haben erstmal den schönen Ausblick genossen. Doch die Fahrt war noch nicht vorbei, dann mussten wir noch 30 Minuten mit dem Bus fahren. Angekommen in der Jugendherberge hatten wir dann kurz Zeit unsere Betten zu beziehen und danach wurden wir alle in eine große Halle gerufen. Dort wurden wir dann in KU -Gruppen eingeteilt und hatten noch ein Bisschen Unterricht. Am Abend sind wir dann alle erschöpft schlafengegangen. Am nächsten Tag hatten wir wie jeden Tag erstmal KU-Unterricht und dann eine lange Pause. In der Pause waren einige von uns am Strand und manche im Zimmer. Danach durften wir Workshops wählen, es gab eine große Vielfalt wie Sport, Kreatives und vieles mehr. Nach den Workshops hatten wir dann ein schönes Abendprogramm. Das Abendprogramm war wie die Workshops jeden Tag unterschiedlich. Am zweiten Abend mussten wir zum Beispiel gegen das Orga-Team antreten und einen Abend gab es auch eine Party und am anderen einen Jahrmarkt. Außerdem hatten wir jeden morgen eine Art Morgengymnastik, wo wir manchmal ein Spiel gespielt oder getanzt haben. Am Freitag hatten wir dann wieder Unterricht und Workshops. Das war mein Lieblingstag, denn morgens sind wir extra früh aufgestanden, um den Sonnenaufgang zu sehen und eine Freundin und ich sind mit einem Workshop nach Hörnum gelaufen. Außerdem war abends der Jahrmarkt und der war richtig schön.

Wir haben Tickets bekommen, mit denen wir uns dann Lose, Popcorn und vieles mehr holen konnten. Bei der angesetzten Wattwanderung mussten wir dann schnell umdrehen, denn vielen war sehr kalt. Am Sonntag hatten wir dann auch noch etwas Zeit, die Koffer zu packen und Montagmorgen sind wir schon nach Hause gefahren. Nach der Freizeit haben wir dann noch bessere Sachen gemacht als vorher. Wir haben Kekse gebacken vor Weihnachten, das Vater unser gelernt und viel gespielt. Wir durften oft Rallyes oder andere Dinge in der Kirche machen und waren auch noch bei der Tafel, welche Lebensmittel an Bedürftige verteilt. Außerdem haben wir noch den Friedhof besucht und sollten dort auf besondere Gräber achten. Zum Beispiel: Besonders alt gestorben, besonders früh usw. Dies war ziemlich traurig. Aber sonst ging der Unterricht immer sehr spaßig zu und wir alle haben viele neue Bekanntschaften gemacht und viele interessante Dinge gelernt. Im März ging es dann an die Vorbereitungen für unseren allerersten eigenen Gottesdienst. Wir haben uns gemeinsam hingesetzt und uns ein Thema ausgesucht und viel dazu gestaltet. Wir haben viel geübt und unsere Texte selbst geschrieben. Wir hatten alle ein wenig Angst, aber im Endeffekt ging alles gut. Irgendwann kam die Vorfreude auf unsere eigene Konfirmation dann immer näher. Nur noch ein paar mal Unterricht und schon war das allerletzte Mal da. Das allerletzte Mal gemeinsam singen, das letzte Mal zusammen beten, das letzte Mal zusammen Spaß haben und so weiter. Das war schon schwer zu realisieren und außerdem nicht leicht für jeden. Doch eigentlich wussten wir alle, jetzt komm der Tag, auf den wir seit eineinhalb Jahren warten. Doch vorher mussten wir dann nochmal zu unserem Abendmahlgottesdienst gehen und haben gemeinsam gefeiert. Und dann war der große Tag endlich da. Unsere Konfirmation. In Kleidern und Anzügen saßen wir schließlich in der Kirche und konnten es alle kam realisieren. Wir haben so schöne Stunden gemeinsam gehabt und nun war alles vorbei. Am 25. Mai 2025 haben wir dann noch einmal gemeinsam gebetet und dann alle zuhause gefeiert. Es war eine unvergessliche und wunderschöne Zeit in meinem Leben, die ich so schnell nicht wieder vergessen werde.
von Amilia Zerbe

Was ist eigentlich ein Konfirmandenunterricht?
Bei vielen evangelischen Jugendlichen ist die Konfirmation ein fester Bestandteil des Erwachsenwerdens. Für viele ist sie ein bedeutender Moment des Lebens. Aber welche Bedeutung hat die Konfirmation heutzutage wirklich und warum wählen einige Jugendliche sie und andere nicht? Bei der Konfirmation handelt es sich um eine christliche Feier, an der Jugendliche zu Gott und der Kirche „Ja“ sagen. Dies geschieht nach der Taufe, die häufig als Kind gefeiert wird, und wird bewusst von einem selbst entschieden. Im Konfirmandenunterricht lernen die Konfirmanden mehr über ihren Glauben und Gott. Für viele Familien ist dann die Konfirmation ein ganz besonderer Tag. Die Jugendlichen bekommen damit die Möglichkeit, sich noch einmal ganz genau mit ihrem Glauben auseinanderzusetzen. Manche erleben eine enge Verbindung zu der Kirche und zu Gott. Aber auch den Kontakt zu anderen Konfirmanden empfinden viele als positiv, da man neue Freunde findet, sich mit anderen austauschen kann und zusammen auf eine Konfirmandenfahrt fährt, bei welcher man oftmals nochmal richtig gut mit der Gruppe zusammenwächst. Doch nicht alle Jugendliche sehen die Konfirmation als etwas Wichtiges an. In einer Zeit, in der viele Menschen aus der Kirche austreten und der Glauben im Alltag oftmals keine Rolle mehr spielt, fragen sich viele Jugendliche, ob ein solches Ritual überhaupt noch notwendig ist. Manche Jugendliche geben sogar offen zu, dass sie nur zum Konfirmandenunterricht gehen, da es für sie eine Art Tradition ist oder da sie sich nur über das Geld und die Geschenke freuen. Andere lehnen aber die Kirche und den Glauben auch einfach ab, da sie sich damit nicht identifizieren können. Die Konfirmation steht oftmals zwischen Tradition und modernem Leben. Während für die einen der Glauben im Mittelpunkt steht, ist es für die anderen nur ein gesellschaftliches Ereignis. Doch genau diese Vielfalt ist wichtig, denn sie gibt vielen Jugendlichen Zeit, sich selbst zu hinterfragen – egal ob mit oder ohne Glauben.
von Hennes Beuck
