Wenn über 200 Schülerinnen und Schüler gleichzeitig Musik machen…

Am Samstag, den 10. Mai 2025 fand der 7. Niedersächsische Streicherklassentag in der Stadthalle in Verden statt. Die grundlegende Idee: Lasst uns an einem Tag zahlreiche Streicherklassen aus ganz Niedersachsen zusammenführen, um eigene musikalische Stücke zu präsentieren und das Konzert mit einem gemeinsamen Stück beschließen, welches sie in dieser Gemeinschaft zum ersten Mal zusammen spielen. Über 200 gleichzeitig spielende Streichinstrumente live zu hören, ist schließlich eine wirklich seltene und ziemlich spektakuläre Gelegenheit!

Für das Athenaeum fuhren zu diesem musikalisch einzigartigen Anlass unsere 5m unter der Leitung der Lehrkräfte Frau Veit und Herr Fuhren sowie unserer Instrumeltallehrkräfte Frau Mai und Herr Westerhaus mit. Die vielen jungen Streicherinnen und Streicher erzeugten bei dem Konzert eine Klangmacht, die den Parkettboden der Bühne zum Zittern brachte…doch springen wir an den Anfang des Tages zurück:

Pünktlich um 07.30 Uhr – eine Uhrzeit, die sich an einem Samstag besonders früh anfühlt – beluden wir den Bus mit den Geigen, Bratschen, Celli und Kontrabässen, Stachelbrettern und Notenständern…und was man sonst alles noch für ein Konzert braucht und fuhren gut gelaunt in Richtung Verden.
Dort wurden wir im Domgymnasium Verden sehr nett von der Schulleiterin Frau Dr. Blume begrüßt. Hier trafen wir zum ersten Mal auf unsere Mitspielerinnen und Mitspieler:
Die Streicherklasse 5 am Domgymnasium Verden,
die Streicherklasse 6 am Domgymnasium Verden,
die Streicherklasse 6 am Cato Bontjes van Beek Gymnasium Achim,
die Streicherklasse 5/6 des Gymnasiums Halepaghen Buxtehude,
die kleinen Stadtstreicher vom Alten Markt Hildesheim der Grundschule Klasse 3,
die Streicherklasse 6 am Alten Gymnasium Oldenburg,
die Streicherklasse 6 am Gymnasium Walsrode,
die Albertinis – Streicherklasse 3 der Albert Schweitzer Schule Wunstorf
und natürlich die Streicherklasse 5m unseres Gymnasiums Athenaeum Stade.

Ziemlich zügig ging es im Rahmen von musikalischen Workshops in die Gruppenprobe. Wir spielten hier schon mit über 70 Schülerinnen und Schülern einen Ausschnitt unseres gemeinsamen Musikstückes, welches wir beim Konzert abwechselnd in „kleineren“ Orchestergruppen und gemeinsam (im tutti, wie wir das in der Musik nennen) spielten. Die Probe verlief schon ziemlich gut.

Nach einem leckeren Mittagessen ging die Reise dann vom Domgymnasium Verden weiter in Richtung Stadthalle, vor der schon große Banner aushingen, die den Streicherklassentag ankündigten. Der Niedersächsische Streicherklassentag ist ein musikalisches Projekt, meist in Kooperation von Schule und Musikschule durchgeführt wird. Das Projekt versteht sich nicht nur als Ort des Musizierens, sondern auch als Ort der Begegnung. Die Projektleitung hat Malte Dierßen vom Landesmusikrat Niedersachsen e.V. inne. Die gemeinsam gespielte Komposition „Kommt nach Verden“, die alle möglichen musikalischen Spieltechniken nutzt und in dem auch gesungen wird, stammt von Ralf Beiderwieden und wurde an diesem Tag uraufgeführt.

Und dann betraten wir die Stadthalle Verden. Ungefähr die Hälfte des Saales war den insgesamt neun Orchestern vorbehalten, überall waren Stühle in einem sehr, sehr großen Halbkreis angeordnet worden. Nach und nach fanden sich alle Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrkräfte ein und wir probten zum ersten Mal „Kommt nach Verden“ gemeinsam. Der Klang war so beeindruckend, dass sich viele Musikerinnen und Musiker ungläubig umsahen. Nach und nach füllte sich der Zuschauerraum, viele Eltern der Musizierenden waren gekommen, ebenso der Bürgermeister der Stadt Verden, Lutz Brockmann, und der Präsident des Landesmusikrats Niedersachsen, Matthias Möhle, die beide freundliche Worte an die Musizierenden richteten.

Dann begann auch schon das Konzert. Jede Streicherklasse hatte zunächst ein eigenes Musikstück konzertiert, die 5m des Athenaeums spielte das beschwingte Stück „Chanson Populaire Francaise“. Und als Hunderte Bögen durch die Luft schwirrten und gleichzeitig auf die Saiten gesetzt wurden und dann der erste Ton des gemeinsamen Abschlussstücks den Konzertsaal füllte, hatten sicher nicht wenige Zuhörer eine Gänsehaut.

Nach etwas über einer Stunde Musik verließen die Streicherklassen, die nur für diesen Tag in dieser Konstellation zusammengekommen waren, gut gelaunt den Saal und nahmen eine musikalisch prägende und womöglich langanhaltende Erinnerung mit. Dass Musik Menschen auf einzigartige Weise verbindet, war an diesem Tag sehr, sehr spürbar…

von Peter Fuhren

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